Klappentext
Marie-Ange heisst eine Brunnenfigur in einem mittelalterlichen Städtchen am Bielersee. An einem sonnigen Novembertag kommt ein Musikant mit seinem Begleiter zu ihrem Brunnen. Der Musiker bemerkt ihr Gesicht zwischen den Blumen. Er lacht ihr zu und trinkt aus dem Brunnenrohr vor ihr, als würde er sie gleich küssen wollen. Nun ist es um Marie-Ange geschehen.
Weil sie die Eigenart der Turmuhr, die die vollen Stunden zweimal schlägt, nutzen kann, befreit sie sich in der kurzen Pause dazwischen aus ihrer steinernen Form, verwandelt sich in eine Frau vom See und verlässt ihren Platz auf dem Brunnen. Sie folgt dem Musikanten, dem Lauf des Wassers folgend, bis nach Basel, wo sie eine Weile lebt und die Stadt kennen lernt. Sie kehrt jedoch immer wieder in ihr Städtchen am Bielersee und zum Ritter auf dem Brunnen zurück, der ihr ein Freund und Gesprächspartner ist. Ihm erzählt sie von ihren Reisen in die Stadt und berichtet ihm von Basler Brunnen und von ihren Begegnungen mit Pierre Grise und philosophiert mit ihm über Jean-Jacques Rousseau und über das Liebe, die Freiheit und das Glück.
Am Ritterbrunnen treffen sich auch Mathilde, die Floristin, und Nelly, die Coiffeuse. Frauen aus Fleisch und Blut. Jede dieser Frauen vom See geht auf ihre Weise mit Ungebundenheit und Notwendigkeiten, mit dem Verwurzeltsein in der Liebe und der Lust nach Bewegung und Veränderung um.
Bedeutet Freiheit: Alles tun zu können, wozu man Lust hat?
Oder:
Nichts tun zu müssen, wozu man keine Lust hat?
Besteht das Glück aus kurzen, einzigartigen Momenten?
Oder:
Ist es die Beständigkeit, die wirkliches Glück ausmacht?
Frei nach Jean-Jacques Rousseau, der eine Weile mit seiner Lebensgefährtin Therèse auf der nahen Petersinsel war.
Der Song dazu:
BeaudeBâle: „Der Ritter“