Noch immer aktuell? Es ist doch schon so lange her! Man will lieber nichts mehr davon hören und lesen, oder nicht?
Es war eine Ausnahmesituation, überall auf der Welt, ganz persönlich in meiner eigenen Welt. 2020 – 2022 prägte die Corona-Pandemie unser aller Leben. Wir alle haben Erfahrungen gemacht, ähnliche oder andere wie sie in meinen Kurzgeschichten geschildert werden. Existenzielle Erfahrungen auf der emotionalen und kommunikativen Ebene, die wir uns nicht hätten vorstellen können und die wir im Rückblick kaum mehr für wirklich halten.
Es sind keine spektakulären Stories, doch unter der Oberfläche des Alltags ist das Aussergewöhnliche ganz nah und drängt sich immer wieder in die Normalität herein: die Bedrohung, der Schrecken, das Alter, die Einsamkeit, das Leiden. Aber auch die Lebenslust, die Freude, der Freiheitsdrang, die Erleichterung, die innere Nähe.
Das bleibt aktuell, immer noch. Ich empfinde beim Wiederlesen ein grosses Stauen, dass dies möglich war vor noch nicht langer Zeit.
Plötzlich gehöre ich zu einer Risikogruppe, die der Alten, und im Wartezimmer der unaufschiebbaren Behandlungen sitzen wir weit, viel weiter auseinander.
Kurzgeschichte:
„Sie sind ja noch jung“
Die komplette Schliessung der Gartencenter im März und die Ungewissheit, je wieder an Pflanzen heranzukommen, ob an Geranien oder an Setzlinge für Gemüse.
Kurzgeschichte:
„Meine Lockdown-Geranie“
Das Tessin wird zum Hochrisikogebiet, auch die Coiffeurgeschäfte werden geschlossen und Mutter ist dort allein zu Hause mit immer grauerem Haaransatz.
Kurzgeschichte:
„Das Hütchen meiner Mutter“
Hinaus! Weg! An die frische Luft. Bewegung. Zu zweit im Freien unterwegs – Momente ohne Masken.
Kurzgeschichte:
„Ausschweifen“
Eben noch war die Pandemie das Schlimmste, und wir mussten lernen uns zu schützen. Nun wirkt sich der Krieg in der Ukraine bis zu uns aus. Krieg erzeugt schlimme Gedanken, die wie Viren in den Kopf eindringen. Dagegen kann ich mich nicht schützen.
Kurzgeschichte:
„Schlimm, schlimmer, am schlimmsten“